Donnerstag, 9. September 2010

Nordische Mythologie im Nationalsozialismus (Teil 1)

Seit geraumer Zeit missbrauchen Rechtsextreme, Neonazis und Skinheads die nordische Mythologie. Die Symbole und Zeichen, auch Runen genannt, werden entfremdet und für ihr Zwecke genutzt. Wieso? Der kriegerische Aspekt der germanischen, bzw. nordischen Mythologie ist das Fundament einer Anbetung mehrer Götter, was auch Polytheismus genannt wird. Eigenschaften wie Ehre, Kampf und Stärke, sind Inhalte dieser Mythologie, was für die hohe Anziehungskraft bei den Rechtsextremen verantwortlich ist. Zudem werden in den nordischen Sagen den Kriegern einen sehr hohen Wert zugesprochen.

Um euch das ganze Thema näher zu bringen, werde ich euch anbei die wichtigsten Begriffe erklären, da es doch ein sehr komplexes und schwieriges Thema ist:
  • Walhall: Die Halle der im Kampf gefallenen Krieger

  • Einherjer: Ein Einzelkämpfer, der einen ehrenvollen Tod im Kampf findet
  • Ragnarök: Ein gleichbedeutender Begriff wäre Apokalypse. Es bezeichnet den letzten Kampf der Götter gegen das Böse, welches das Ende der Welt herbeiführt. Nach dieser letzten Schlacht entsteht jedoch eine neue, bessere Welt. Rechtsextreme benutzen das um auf das Entstehen eines vierten Reiches hinzudeuten.

  • Walküre: Sie sind die Töchter Odins. Ihre Aufgabe ist es, die Einherjer auf dem Schlachtfeld auszuwählen und nach Walhall zu führen.

  • Fenris: Er ist der Sohn Lokis. Aufgrund seiner enormen Kraft und Größe wird er von den Göttern gefürchtet. Zwar fesseln sie ihn, doch der Sage nach wir er sich zu Ragnarök befreien und Odin verschlingen. Er gilt als einer der drei Weltenfeinde.

  • Odin oder Wotan: Er ist der Hauptgott. Wotan steht für Weisheit und Dichtkunst, wie auch für Magie und Kriegskunst. Somit bestimmt er den Ausgang von Schlachten und Kriegen. Deshalb wird er von Rechtsextremisten dementsprechend stark verehrt. 

  • Thor: Thor ist der älteste Sohn Odins. Er gilt als Wettergott und somit auch als Gott der Fruchtbarkeit. Besonders sein Hammer wird oftmals für nationalsozialistische Zwecke missbraucht.

  • Loki: Der listige Loki gilt als Gott des Feuers. Er und seine 3 Kinder leiten schlussendlich das Ragnarök ein. Es sind vor allem sein zwiespältiger Charakter, seine Anführer-Rolle bei der Ragnarök, sowie seine berüchtigten Zankreden (http://www.kondor.de/runes/lokasenna.html), die ihn für viele Menschen sehr attraktiv wirken lassen. Dies gilt zum Teil auch für die rechtsextreme Szene.

  • Frigg oder Freya: Odins Gattin steht für Schutz von Ehe und Mutterschaft und stellt damit ein Vorbild für viele rechtsextreme Frauen dar. Vermutlich geht auf sie auch die Gestalt der Frau Holle zurück.

  •  Tyr: Tyr galt lange Zeit als das Oberhaupt der Götter, bis er von Odin verdrängt wurde. Nun gilt er vielmehr als Kriegsgott, sowie als Gott des Eides. Anhand dieser Eigenschaften, eignet er sich hervorragend zur Instrumentalisierung für rechtsextremistische Zwecke.

  •  Ostara: Die Existenz ihrer mythologischen Gestalt ist umstritten, doch sie gilt als Frühlingsgöttin. Von ihrem Namen leitet sich das Osterfest ab. Auch werden ihr die traditionellen Osterbräuche, wie Osterhasen und Ostereier, zugeschrieben.

In den weiteren Blogs gehe ich gezielt auf verschiedene Runen ein und werde euch unter anderem auch Zahlencodes und andere interessante Informationen liefern. Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt mit der Theorie, die ich übrigens in abgeänderter Form von Fachleuten übernommen habe.

Falls Ihr noch fragen habt, könnt ihr sie ruhig stellen.

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